
Mit dem Start der Fairen Wochen, am Freitag, 12.9., beginnt auch die Wette zwischen Bürgermeister Jan Lindenau und Lübecker Akteuren des Fairen Handels. Der Verein Fairtrade Stadt Lübeck wettet, dass in der Zeit vom 12. bis zum 26. September im Weltladen, ONE Fair Trade Café und Shop, in den Filialen von Landwege und in dem Hotel zur Marienkirche mehr fair gehandelte Schokolade verkauft wird, als Bürgermeister Jan Lindenau an Gewicht auf die Waage bringt. Alle Lübeckerinnen und Lübecker sind aufgefordert mitzumachen.
Das offizielle Wiegen des Bürgermeisters fand vor kurzem statt. „Nun gilt es, bis zum 26. September 97,9 kg fair gehandelte Schokolade zu verkaufen, um die Wette zu gewinnen“, so Heike Schüttler vom Vorstand des Vereins Fairtrade Stadt Lübeck. „Das entspricht ungefähr 1.200 Tafeln Schokolade. Wenn es gelingt und wir die Wette gewinnen, verpflichtet sich der Bürgermeister, bei Empfängen und offiziellen Anlässen im Rathaus künftig zwei weitere Fairtrade-Produkte ins Buffet aufzunehmen.“
„Sollten wir die Wette verlieren, erhält der Bürgermeister von uns ein Schokoladen-Abo über ein Jahr“, so Ute Lankowski vom Weltladen in der Hüxstraße. „Wir glauben jedoch fest daran, dass es uns gelingt und die Bevölkerung uns nach Kräften unterstützen wird.“
Wie funktioniert ’s?
Ganz einfach: Beim Kauf einer Tafel Schokolade bei einer der Landwege-Filialen, bei ONE Fair Trade, im Weltladen oder im Hotel an der Marienkirche wird automatisch mitgezählt. In den Kassen wurde eigens für die Wettaktion eine Warengruppe eingerichtet. Die Ergebnisse werden wöchentlich zentral beim Verein Fairtrade Stadt Lübeck gesammelt. Wer neugierig ist, kann im Schaufenster des Weltladens den jeweiligen Zwischenstand erblicken, der dort bekannt gegeben wird.
Mit der Wette wollen die Lübecker Aktiven für fairen Handel auf die Problematik aufmerksam machen, dass in herkömmlicher, nicht fair gehandelter Schokolade immer noch ausbeuterische Kinderarbeit steckt. In den Hauptanbauländern in Westafrika arbeiten 1,5 Millionen Kinder auf den Kakaoplantagen, versprühen gefährliche Pestizide, arbeiten mit scharfen Macheten oder tragen schwere Säcke. Nur, wenn den Kakakobäuerinnen und -bauern für ihre Kakaobohnen ein Preis gezahlt wird, der ein existenzsicherndes Einkommen und ein Entkommen aus der Armut ermöglicht, kann die Arbeit von Kindern auf den Plantagen verhindert werden. Im Weltladen, bei Landwege und ONE Fair Trade gibt es – anders als in Supermärkten – ausschließlich fair gehandelte Schokoladenprodukte.
„Deshalb heißt es für uns: Leute kauft fair gehandelte Schokolade! Und deckt euch, je nach Geldbeutel, mit einem Vorrat ein, um unsere Wette zu unterstützen. Bei unserem Bürgermeister Jan Lindenau bedanken wir uns für die Unterstützung und Teilnahme an der Aktion“, ruft Heike Schüttler zum Start der Aktion auf.
